Kinder erlebten Puppentheater

Parabel über den Umgang mit der Erde


Erste Hilfe für den großen Globbo.

Der Vorhang im Stadthaus Selters öffnet sich und heraus wankt eine fast 2,5 Meter große, blaue, zottelige und runde Figur. Es ist der große Globbo, er ist eine Welt für sich. Seine Augen sind geschlossen und abwechselnd wird sein Körper von links oder rechts beschienen. Schnell wird den Kindern klar: hier handelt es sich um die Erde mit ihrem Tag-Nacht-Rhythmus.

Matthias Träger ist seit fast 35 Jahren als freier Puppenspieler auf deutschen und europäischen Bühnen mit seinem Puppentheater Tearticolo unterwegs. Er vermittelt den Besuchern mit wenigen Worten und viel Musik diese Parabel über den Umgang der Menschen mit ihren Ressourcen. Zwei Bewohner auf Globbos Kopf mögen die Blumen, Blätter und Beeren, fühlen sich sehr wohl und beginnen sich häuslich einzurichten, aber bald sind sämtliche Beeren aufgefuttert. Beide wetteifern, pflanzen Beeren, sichern Vorräte und bauen Mauern. Mit einem Schlag ist es nicht mehr schön und friedlich. Die Kinder bemerken, dass die beiden kleinen Bewohner nicht sehr sorgsam mit Globbo umgehen. Sie kommentieren lautstark die Aktionen auf der Bühne und werden Teil der Geschichte.

Als eines der Wesen einen Goldklumpen findet, beginnt ein reger Warenaustausch – immer mehr, immer besser, immer schneller – bis ihre ganze Welt aus den Fugen und Globbo ins Wanken gerät und hinfällt. Matthias Träger wendet sich an sein Publikum: „Wie können wir dem großen Globbo wieder auf die Beine helfen?“ Natürlich mit einem Doktor. Und so assistieren zwei Kinder dem Puppenspieler und retten den großen Globbo mit einem riesigen Pflaster und Desinfektionsmittel.

Fotos: Rita Steindorf