Porträts von großer Intensität gezeigt

Selters – zwischen Salzburg und Madrid


v. l.: Kunsthistorikerin Astrid Fries, Künstler Stéphane Manou und Stadtbürgermeister Rolf Jung, dazwischen die Figur des Porträts „Tournesol“

Porträtgemälde vom Koblenzer Künstler Stéphane Manou hängen derzeit im Stadthaus Selters und sind noch bis zum 27. November zu sehen. Auf der Vernissage trafen seine Werke auf großes Interesse, auch auf Kaufinteressenten. Von dem jungen sympathischen Künstler mit französischen Wurzeln wird man noch viel hören. Und so zeigte sich Stadtbürgermeister Rolf Jung erfreut, diese Ausstellung in Selters ausrichten zu dürfen, immerhin hingen Manous Bilder vorher in Salzburg, danach hängen sie in Madrid. Mit ihrem Gitarren-Jazz bereicherten Christian Bohr und Andre Lindecke den Abend.


„Bilder entstehen erst durch den Betrachter“. Stéphane Manous Bilder fanden großes Interesse.

Das zentrale Motiv von Stéphane Manous Bildern ist der Mensch, wobei er ihn meist aus dem Zentrum des Bildes herausrückt. Seine Figuren sind vom Hintergrund gelöst, oder dieser ist mit ein paar Pinselstrichen angedeutet oder in kräftigen Farben abstrakt dargestellt. So tritt die meist sehr fein gezeichnete Figur hervor, scheint zu schweben. Es sind fokussierte Momentaufnahmen, die vom Hintergrund befreit sind. Manous Bilder transportieren ein hohes Maß an emotionaler Stimmung.


Der sympathische Künstler Stéphane Manou im Gespräch über seine Werke

Die Kunsthistorikern Astrid Fries vom Büro für Kunst und Kultur in Kobenz machte bei der Vernissage Mut, in die Geschichte des Porträtierten einzutauchen. „Das Kunstwerk entsteht eigentlich erst, wenn man es betrachtet, darüber spricht, wenn man Teil des Bildes wird“, sagte Fries, weil jeder das Bild anders wahrnehme. Dabei spiele es keine Rolle, ob man ergriffen sei oder abgestoßen. Sie erklärte, dass Manous Bilder keiner Schublade der Kunstgeschichte gerecht würden.


Bis zum 27. November sind die Bilder noch im Stadthaus, in der Rheinstraße 22, zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen: mittwochs von 16.30 bis 18.30 Uhr, donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr, sowie samstags von 10 bis 12 Uhr.


Kunsthistorikerin Astrid Fries gab einen Einblick in das Wesen der Porträtmalerei und machte Mut, sich auf die Bilder einzulassen.

Fotos: Eckhard Schneider